Zisterne – Das eigene Wasserreservoir im Garten

Beton Zisterne
Beton Zisterne (Urheber: Stefan-Xp; CC BY-SA 3.0)

Seit Jahrtausenden bewährt und gerade im häuslichen Bereich wichtiger und beliebter denn je ist die eigene Zisterne. Mit ihr lässt sich eine gewünschte Menge an kostenlosem Regenwasser bevorraten. Sie hilft Wasserkosten sparen und ist durch ihre Nachhaltigkeit ein wichtiger Beitrag zum ökologischen Bauen. Dabei kann die Art und Größe der Zisterne individuell auf den Bedarf und das Platzangebot abgestimmt werden.

Eine frühe Form der Wassergewinnung

Seit der Stein- und Bronzezeit werden Zisternen gebaut, in vielen Gegenden war und ist dies oft die einzige Möglichkeit, Trinkwasser zu gewinnen und zu bevorraten. In Westeuropa gerieten Zisternen mit zunehmender Modernisierung der Wasserversorgung fast in Vergessenheit. In den letzten Jahren jedoch erleben sie einen Aufschwung als Ressourcen schonende Art, sich Regen als Brauchwasser zu Nutzen zu machen.

Eine Zisterne – was ist das genau?

Zisternen sind Vorratsbehälter, oft sogar größere Rückhaltebecken, in denen Niederschlag und Oberflächenwasser gespeichert wird. So wurde schon im Altertum ein Puffer geschaffen, um damit in Trockenperioden möglichst lange die Wasserversorgung aufrecht erhalten zu können. Nach wie vor finden sich deshalb in niederschlagsarmen Gegenden mit felsigem Untergrund – in Europa in den südlichen Ländern, aber auch weltweit – zahlreiche Zisternen, von deren Rückhaltekapazität das Überleben von Mensch und Tier abhängt.

Moderne Zisternen für Brauchwasser

Trinkwasser aus in Zisternen gesammeltem Regenwasser aufzubereiten ist aufwendig und lohnt in unseren Breiten kaum. Immer beliebter werden diese Wasserreservoirs aber für Nutzwasser, sei es, um im privaten Bereich den Garten damit zu bewässern oder kalkarmes Wasser für Sanitäranlagen oder die Waschmaschine zu gewinnen. Landwirtschaft und Industrie nutzen Zisternen ebenfalls, auch als Löschwasserreserve hat sich die Methode bereits bewährt. Eine große Zisterne sorgt bei Starkregenfällen sogar für einen Ausgleich, indem sie Oberflächenwasser aufnimmt, das sonst nicht mehr versickern könnte und bewahrt somit vor Überflutungsschaden. Bei allen Vorteilen hat eine Zisterne doch eben den Nachteil, dass die Wasserqualität des Regenwassers nicht zum Trinken geeignet ist. Das sollte bei der Anschaffung und Nutzung beachtet werden.

Anschaffungskosten und Amortisation

Von der gewünschten Nutzung des aufgefangenen und zurückgehaltenden Beckens hängt die zu planende Größe der Zisterne ab. Wer nur seinen Pflanzen im Gewächshaus weiches Regenwasser zukommen lassen will und die ein oder andere Kübelpflanze damit gießen, dem reicht sicherlich ein kleines Plastikbecken, das nur wenige Hundert Liter fasst. Möchte man aber mit der Zisterne das gesamte Brauchwasser nicht nur für den Garten, sondern auch für die Toiletten und die Waschmaschine gewinnen, lohnt sich die Anschaffung eines großen Wasserbehälters. Die Relation von Anschaffungskosten zur Einsparung ist aber bei jeder Größe der Zisterne interessant, zumal die Wasserpreise nach wie vor am Steigen sind.

Die Zisterne als Regenwassersammler

Durch das Fallrohr am Dach gelangt das Wasser direkt in die Zisterne. Ein großer Vorteil einer im Boden eingelassenen Zisterne ist, dass das Wasser ohne Lichteinfluss nicht verkalkt, die Temperatur und die Wasserqualität bleiben konstant. Optionales Zubehör sind Filter, Einlaufberuhigung, eine praktische Füllstandsanzeige und je nach Modell ein Überlaufsiphon, elektrische Pumpen oder die bewährte, mechanische Schwengelpumpe.

Die macht gerade im Außenbereich viel her, neben der reinen, ebenso einfach wie zuverlässig funktionierenden Handhabung sind Schwengelpumpen in verschiedenen Ausführungen erhältlich. Zusammen mit einem Becken, mit Rost, auf dem die Gießkanne abgestellt werden kann und eventuell überlaufendes Wasser aufgefangen wird, ist eine nostalgisch geformte Schwengelpumpe ein echtes Schmuckstück für jeden Garten. Sie benötigt keinen Strom, kann also überall im Gelände zum Einsatz kommen. Lediglich eine Saugleitung von der Zisterne zum Pumpenraum muss gelegt werden.

Zisternen aus Beton

Großer Vorteil einer betonierten Zisterne ist, dass nahezu jedes Größenmaß möglich ist. Allerdings erfordert die Vorbereitung des Bodens sorgfältige Arbeit. Es ist ein Aufwand, der vom Hobbyhandwerker sicher nur selten geleistet werden kann, von den gekonnten Betonarbeiten und der Abdichtung des Beckens ganz abgesehen. Die Anschaffungskosten sind deshalb ein beachtlicher Posten, auch wenn die Investition für mehrere Jahrzehnte gemacht wird. Nachträglich ein Sammelbecken zu betonieren geht zudem nicht ohne Beeinträchtigung des Grundstücks vor sich, diese Art von Zisterne eignet sich also eher für Hausbesitzer, die gleich beim Bau des eigenen Heimes dieses Vorhaben einplanen.

Haltbarer Kunststoff für Zisternen

Moderne Kunststoffzisternen sind aus umweltverträglichen, geprüften Materialien. Auch eine große Zisterne aus Kunststoff ist relativ leicht, kann also problemlos selber transportiert und eingebaut werden. Zu beachten gilt es, wie die Grube vorbereitet werden muss. Hochwertige Behälter können in ein Gemisch aus Kies und Sand gesetzt werden, andere verlangen nach dämpfenden Materialien wie Styropor oder Lavalit. Wichtig ist darauf zu achten, dass der Kunststoffbehälter ohne Naht ist. Hier besteht die Gefahr, dass die Zisterne größerem Wasserdruck – oder einer Veränderung im Bodenbereich – nicht standhält und reißt. Auch wenn eine solche Zisterne sicher nicht die Lebensdauer einer aus Beton hat, auf gute Qualität zu achten lohnt sich allemal.